Neuenkirchen,
22
Juni
2023
|
10:22
Europe/Amsterdam

Baumaßnahmen für die Versorgungssicherheit

  • Modernisierung der Stromnetzinfrastruktur 
  • Bauarbeiten in Teilen der Josefstraße und der Snedwinkelstraße in Neuenkirchen 
  • Arbeiten durch lokale Baufirma 

Die Anforderungen und Belastungen an die Versorgungsnetze steigen stetig. Um auch künftig die Versorgung der Bürger sicherzustellen, starten jetzt im Bereich der Josefstraße und der Snedwinkelstraße in Neuenkirchen umfangreiche Bauarbeiten, um das Stromnetz zu verstärken. Eigentümer der hiesigen Stromnetze ist die Energie-Wasserversorgung Rheine GmbH (EWR). Die Westnetz GmbH ist Pächter und Betreiber der Netzinfrastruktur in Neuenkirchen. 

Die Bauarbeiten beginnen in der kommenden Woche und werden voraussichtlich etwa Ende des Jahres abgeschlossen. Besonders in der Zeit bis Ende September kommt es in verschiedenen Abschnitten der Straßen auf den Bürgersteigen und Parkplätzen am Straßenrand zu Einschränkungen. Auch zu halbseitigen Sperrungen der Straßen wird es im Laufe der Bauarbeiten kommen. In den meisten Fällen wird versucht, die Sperrung zum Feierabend wieder aufzuheben. Die Grundstücke der Anwohner*innen werden von den Baumaßnahmen nicht tangiert. 

Konkret werden im Zuge dieser Netzverstärkungsmaßnahme ca. 600 Meter eines 10.000 Volt Mittelspannungskabels verlegt. Außerdem werden rund 1.300 Meter neue Niederspannungskabel in die Erde gebracht. Nötig werden die Baumaßnahmen, weil die Stromnetze immer weiteren Belastungen ausgesetzt sind: Mehr Photovoltaikanlagen auf den Dächern von Firmen und Privathäusern speisen Strom ein, Ladestationen für E-Autos und E-Bikes sowie die Wärmepumpen zum Heizen der Häuser fordern einen höheren Strombedarf und nicht zuletzt entstehen im Zuge der Nachverdichtung in Neuenkirchen in diesem Bereich zahlreiche neue Mehrfamilienhäuser, die an die Stromversorgung angeschlossen werden müssen. Um eine Überlastung der Netze und damit möglichen Störungen vorzubeugen, investiert Westnetz allein im Rahmen dieser Maßnahme rund 250.000 Euro. Mit dem Leitungsbau hat Westnetz die Firma Dinkhoff aus dem benachbarten Wettringen beauftragt. 

Im Zuge der Baumaßnahme wird auch eine neue, digitale Ortsnetzstation in das Verteilnetz eingebunden. Mit der Digitalisierung seiner Technik kann der Verteilnetzbetreiber zukünftig die Stationen aus der Entfernung steuern und im Bedarfsfall somit noch schneller auf Störungen reagieren. 

Ortsnetzstationen wandeln Mittelspannung in haushaltsübliche Niederspannung um. Digitale Ortsnetzstationen haben die gleiche Funktion. Das Besondere: Das smarte System erkennt ungewünschte Vorkommnisse wie Stromausfälle besonders schnell: Die Technik unterstützt bei der Eingrenzung von Fehlern im Netz und verkürzt durch die Möglichkeit der Fernsteuerung die Ausfallzeiten. 

Hintergrund: 

Das Stromnetz kann man sich wie ein Straßennetz vorstellen: Es gibt Autobahnen, Bundesstraßen und Landstraßen. Ebenso teilt sich das Stromnetz in das Hochspannungsnetz (110.000 Volt), das Mittelspannungsnetz (10.000 Volt) und Niederspannungsnetz (400 Volt) auf. Die unterschiedlichen Netze bedienen verschiedene Abnehmer: das Hochspannungsnetz größere Orte und energieintensive Unternehmen, das Mittelspannungsnetz kleinere Orte und Unternehmen sowie das Niederspannungsnetz einzelne Haushalte und Geschäfte. Umspannwerke und Ortsnetzstationen stellen die Verbindung zwischen den einzelnen Spannungsebenen her – vergleichbar mit Autobahnkreuzen oder Autobahnabfahrten. 

Geplant wurde die neue Versorgungsleitung am Westnetz-Betriebsstandort in Metelen. In der gesamten Region Ems-Vechte verantwortet Westnetz die Planung, den Bau, die Instandhaltung und den Betrieb von 12.400 Kilometern Strom-, 2.500 Kilometern Gas- und 170 Kilometern Wassernetz. Insgesamt 130 Mitarbeiter sorgen in der Region für eine zuverlässige Energieversorgung.