Dortmunder Süden: Hochspannungs-Erdkabel in Betrieb, Demontage der Freileitung begonnen
- Inbetriebnahme der 110-kV-Kabelverbindung ist Ende 2021 erfolgt .
- Stillgelegte Freileitung zwischen Hörde und Kruckel wird demontiert .
Ende 2021 hat der Netzbetreiber Westnetz im Dortmunder Süden eine neue Hochspannungs-Erdkabel-verbindung in Betrieb genommen. Zwischen dem Punkt Lücklemberg, dem Freileitungsmast an der Kreuzung Zillestraße/B 54, und der Umspannanlage Dortmund-Hörde an der Hermannstraße ersetzt das Kabel eine bestehende 110-kV-Freileitungsverbindung. Die Inbetriebnahme des Erdkabels ermöglicht nun die ersatzlose Demontage der Freileitung zwischen Kruckel und Hörde, die nach der Inbetriebnahme des Erdkabels bereits stillgelegt wurde.
Demontage der Freileitung
In der ersten Januarwoche begannen die Demontagearbeiten an der 110-kV-Freileitung zwischen der Großholthauser Straße und der Umspannanlage Dortmund-Hörde, bis Ende Juni 2022 sind die Arbeiten voraussichtlich abgeschlossen. Auf einer Strecke von etwa 7,5 Kilometern werden zunächst die Leitungen von den Masten heruntergenommen. Im nächsten Schritt werden die dreißig Stahl-Masten in Einzelteile zerlegt, abtransportiert und von einem Fachunternehmen dem Recycling zugeführt. Der Rückbau der Fundamente und die Wiederherstellung des Bodens sind die letzten Schritte der Demontage.
Die Standorte der Maste stellen dabei eine große Herausforderung dar. Denn sie stehen im dicht besiedelten Dortmunder Süden zum größten Teil an Stellen, die die Demontage erschweren, etwa in direkter Nachbarschaft zu Häusern und Straßen sowie in einigen Fällen in Gärten von Wohnhäusern. Um die Maste an jedem Standort bestmöglich demontieren zu können, kommen Autokrane mit unterschiedlichen maximalen Traglasten zum Einsatz, unter anderem auch ein 450-Tonnen-Schwerlastkran. Dies ist auch der Grund, warum die Masten nicht der Reihe nach demontiert werden: Ist zum Beispiel der Schwerlastkran vor Ort, wird an all den Masten gearbeitet, deren Demontage den Einsatz dieses Spezialfahrzeugs von Nöten macht. Diese Arbeitsweise kann bei den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort den Eindruck erwecken, dass die Arbeiten unterbrochen werden, während sie tatsächlich in einem anderen Trassen-Abschnitt plangemäß weitergeführt werden.
Bei dieser Demontage innerhalb städtischer Bebauung ist es leider nicht vermeidbar, dass große Baufahrzeuge während der Arbeiten auch auf öffentlichen Straßen stehen. Hierdurch kann es zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen. Längerfristige Straßensperrungen und Umleitungen sind während der Demontagearbeiten jedoch nicht geplant. Um insbesondere auf den Berufsverkehr Rücksicht zu nehmen, werden die Arbeiten teilweise am Wochenende oder in der Nacht durchgeführt. Westnetz bittet für die Unannehmlichkeiten und Verkehrsbehinderungen während der Bauarbeiten um Verständnis.
Komplexes Kabelprojekt abgeschlossen
Die Demontage der Freileitung wurde erst durch den Bau der neuen 110-kV-Kabelverbindung zwischen dem Punkt Lücklemberg und der Umspannanlage Hörde möglich. Mit den ersten Tiefbauarbeiten für die rund dreieinhalb Kilometer lange Kabeltrasse hatte Westnetz im November 2017 begonnen. Zunächst wurden Leerrohre verlegt, in die dann zwei Erdkabelsysteme bestehend aus jeweils aus drei Einzeladern eingezogen wurden. Der Bau der neuen Leitungstrasse im städtischen Bereich war eine vielschichtige Aufgabe, die große technische Herausforderungen und einen hohen Abstimmungs- und Genehmigungs-aufwand mit sich brachte. Schließlich unterquert die Kabelverbindung nicht nur die B54, sondern verläuft auf dem letzten Teilstück bis zur Umspannanlage auch quer unter den Bahngleisen in Dortmund-Hörde. Um die Leerrohre, die nun die Hochspannungskabel beherbergen, unter der B54 hindurch pressen zu können, mussten beispielsweise Baugruben mit 13 Meter Tiefe und einer Größe von bis zu acht mal zwölf Metern ausgehoben werden. Im Bereich östlich des Bahnhofs Hörde wurden hingegen Betonrohre im sogenannten Microtunneling-Verfahren unterhalb der Gleise durch die Erde gepresst, um die Anbindung an die Umspannanlage Hörde zu ermöglichen.
Hintergrund-Information
Der Verlauf der Freileitung im Rückbau (von Ost nach West):
Ausgehend von der Umspannanlage Hörde (Hermannstraße) verläuft die Verbindung zunächst in südliche Richtung und überquert die Bahntrassen und die Straße An der Goymark. Etwa in Höhe Kattenkuhle knickt sie in westliche Richtung ab. Sie kreuzt im weiteren Verlauf u.a. die Benninghofer Straße, die Preinstraße und die Hagener Straße (in Höhe Gotthelfstraße). Sie verläuft weiter zwischen Schneiderstraße und Wildbannweg, über das Gelände des Garten Vereins Löttringhausen e.V. bis zum letzten zu demontieren Mast an der Großholthauser Straße.