Hochstetten-Dhaun startet in digitale Zukunft
- Fertigstellung der kompletten Baumaßnahme bis Sommer 2024 anvisiert
- Strom- und Datennetz werden zusammen verlegt
Das lange Warten hat ein Ende – die Ortsgemeinde Hochstetten-Dhaun kann sich über ein zukunftsfähiges Stromnetz und Glasfaseranschlüsse freuen. Die Tiefbauarbeiten haben am 25. April 2023 begonnen. Westnetz kombiniert die Modernisierung des Stromnetzes mit dem Glasfaserausbau in der Gemeinde. „Das Verlegen der Nieder-, Mittelspannungs – und Breitbandkabel in den offenen Baustellen erspart nicht nur Zeit und Kosten, sondern auch Arbeit. So muss zum Beispiel kein zweites Mal ein Tiefbauer engagiert werden“, erläutert Jan Finteis, Projektleiter bei Westnetz.
Die Westnetz GmbH, Tochtergesellschaft der Westenergie AG, baut im Auftrag der Westconnect GmbH in Hochstetten-Dhaun das Glasfasernetz in FTTH-Bauweise aus, also schnelles Internet direkt bis ins Gebäude; FTTH steht für „Fiber to the Home“. „Mit diesem Projekt legen wir den Grundstein für eine sichere Digitalisierung in Hochstetten-Dhaun. Schnelles Internet mit FTTH direkt ins Gebäude ist der Standard für die Zukunft“, betont Westenergie-Kommunalmanagerin Melanie Dindorf.
Westnetz wird das Stromnetz in der Ortsgemeinde komplett modernisieren, um für den zunehmenden Ausbau der erneuerbaren Energien, den Hochlauf der Elektromobilität und den zunehmenden Einsatz von Wärmepumpen gerüstet zu sein. Darum werden auch alle Dachständer zurückgebaut und alle Häuser einen neuen Niederspannungs-Hausanschluss erhalten. (Ein Dachständer ist ein auf einem Hausdach stehender kleiner Freileitungsmast, der ist das Haus mit dem Stromnetz verbindet.) Sobald die Leerrohre verlegt sind, kann auch mit dem so genannten Einblasen der Glasfaserkabel begonnen werden. Anschließend können dann die Haushalte an das schnelle Internet angeschlossen werden.
Ortsbürgermeister Hans Helmut Döbell: „Vor allem sagen wir danke, dass jetzt zum einen die Dachständer zurück gebaut und Erdleitungen verleget werden. Zu anderen erhalten wir eine zukunftsfähige Breitbandversorgung. Diese ist heute von zentraler Bedeutung und eine wesentliche Investition in die zukunftsfähige digitale Infrastruktur.“
Drei Stationen werden neu als digitale Ortsnetzstationen (digiONS) errichtet. Zwei weitere Trafostationen werden umgebaut. Sie wandeln Mittelspannung mit 20 Kilovolt (kV) in haushaltsübliche Niederspannung mit 400 Volt (V) um. Digitale Ortsnetzstationen haben die gleiche Funktion wie herkömmliche Trafostationen, übertragen aber zusätzlich Daten über Mobilfunk oder Glasfaser. „So kann Westnetz das Stromnetz in Echtzeit analysieren und regeln. Darüber hinaus erkennt das smarte System ungewünschte Vorkommnisse wie Stromausfälle besonders schnell. Die Technik unterstützt bei der Eingrenzung von Fehlern im Netz und verkürzt durch die Fernsteuerung die Ausfallzeiten“, erklärt Projektleiter Finteis.
Die Baumaßnahme wird durch die Firma LV-Bau durchgeführt und dauert je nach Wetterlage ca. 14 Monate. Für die notwendigen verkehrstechnischen Einschränkungen und auftretenden Beeinträchtigungen bittet Westnetz im Rahmen der Bauphase um Verständnis. Alle Eigentümer*innen, die hiervon betroffen sind, wurden mit einem separaten Schreiben über die Baumaßnahme informiert. Seitens Westnetz wurde das Ingenieurbüro Schneider Consulting mit der Planung der neuen Niederspannungs-Hausanschlüsse beauftragt. Hierzu werden individuell nach und nach mit allen Hauseigentümer*innen Termine vereinbart, um die Installation der neuen Stromhausanschlüsse abzusprechen.