Smart Navigator erfolgreich im Mittelspannungsnetz etabliert
- 400 Kurzschlussanzeiger sorgen für schnelle Wiederversorgung der Kund*innen
- Störungen können effizienter eingegrenzt und lokalisiert werden
Mit der Einführung der Kurzschlussanzeiger Smart Navigator 2.0 ist dem Verteilnetzbetreiber Westnetz ein weiterer Schritt in Richtung Netzdigitalisierung gelungen. Nach der erfolgreichen Pilotphase konnte Westnetz nun großflächig die Installation der Smart Navigators abschließen. Auf gut 8.500 Kilometern Netzlänge wurden insgesamt 400 Kurzschlussanzeigersets an strategisch ausgewählten Stellen der Freileitungen im Mittelspannungsnetz, von Osnabrück im Norden bis Idar-Oberstein im Süden, eingebaut.
Tim Purper, Netzingenieur im Regionalzentrum Rhein-Nahe-Hunsrück, berichtet: „Durch den Einbau der Smart Navigators treiben wir den Ausbau der Digitalisierung im Verteilnetz weiter voran. Die Kurzschlussanzeiger können eine Fehlerstelle im Stromnetz eingrenzen und genau lokalisieren. Kurzschlussmeldungen im Netz werden in Echtzeit durch die Messgeräte per Mobilfunk an die Westnetz-Netzleitstelle gesendet. Somit müssen unsere Mitarbeitenden im Fall einer Störung nicht mehr die ganze Leitung von Mast zu Mast abfahren. Die Wiederversorgung der Kund*innen nach einer Versorgungsunterbrechung kann dadurch wesentlich schneller erfolgen.“ Zudem sorgen die Smart Navigators für mehr Transparenz im Freileitungsnetz. „Die Daten, die von Kurzschlussanzeigern geliefert werden, eröffnen uns viele neue Möglichkeiten. Über ihre spätere Auswertung können wir besser verstehen, was im Netz passiert und welche Schlüsse wir beispielsweise für den weiteren Netzausbau durch den wachsenden Anteil erneuerbarer Energien ziehen müssen“, ergänzt Purper.
Der Smart Navigator ist ein ferngesteuerter Kurzschlussanzeiger. Er besteht aus einem Master und zwei Satelliten. Der „Master“ mit eingebautem Mobilfunkmodem ist das „führende Gerät“ vor Ort. Er entscheidet, wann und wohin die Strom- und Temperaturmesswerte der Leitungen gesendet werden. Die zwei „Satelliten“ sammeln die Daten, übertragen diese per Bluetooth an den Master, der diese an die Netzleitstelle sendet. Neben Kurzschlüssen übermitteln sie regelmäßig Strom- und Temperaturmesswerte der Leitungen an die Netzführung bei Westnetz. Die eingebauten Batterien werden aus dem Leiterseilstrom der Freileitung mit Energie versorgt. Eine Konfiguration und Aktualisierung der Smart Navigatoren ist jederzeit aus der Ferne möglich.