Großlangenfeld,
12
Dezember
2022
|
10:58
Europe/Amsterdam

Spannungsregler bringt Energiewende in der Eifel voran

  • Westnetz nimmt innovatives Betriebsmittel in Großlangenfeld in Betrieb 
  • Intelligente Technik gleicht Spannungsschwankungen aus Einspeisung erneuerbarer Energie aus 

Wenn es dunkel oder windstill ist, produzieren Anlagen für regenerative Energie keinen oder relativ wenig Strom. Ebenfalls stehen die Verteilnetze wegen dem rasanten Zubau an Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge vor enormen Herausforderungen. Aus diesen Gründen setzt der Verteilnetzbetreiber Westnetz GmbH in der Eifel zunehmend auf den Einsatz intelligenter Technik. Ein Beispiel dafür: der neuartige Mittelspannungsregler, der nun in Großlangenfeld zum Einsatz kommt. 

Der rund 40 Tonnen schwere Container mit den Maßen 2,50 mal 6 Metern wurde heute mittels eines Krans an seinen Standort im Verteilnetz gehoben und wird in den nächsten Tagen an das Netz angeschlossen. Seine Reise hatte er zuvor in der Nacht per Schwertransport aus Brilon im Sauerland angetreten. Er ersetzt einen bereits bestehenden Mittelspannungsregler, der als Prototyp im Jahr 2011 installiert wurde. Für ihn und dessen Systemeinbindung in das Netz investiert das Unternehmen erneut mehrere hunderttausend Euro. 

„Mit den Mittelspannungsreglern verfügen wir über ein innovatives Betriebsmittel, um die Energiewende mit wirtschaftlichen Lösungen zu gestalten. So werden wir den Herausforderungen des Ausbaus erneuerbarer Energien auf dem Land besser gerecht und verfügen über eine echte Alternative zum Netzausbau“, erläuterte Michael Schneider, Ingenieur bei Westnetz im Regionalzentrum Trier. „Unser Mittelspannungsregler ist ein praxiserprobtes und zuverlässiges Instrument, um Spannungsschwankungen aus der Einspeisung erneuerbarer Energien und den zunehmenden Einsatz von Elektromobilität im Netz auszugleichen.“ 

Der Mittelspannungslängsregler kann die Spannung auf einem einheitlichen Niveau halten und intelligent beeinflussen. Durch den Regler kann Westnetz die Spannungsschwankungen aus der Einspeisung aus erneuerbaren Energien in einem knapp 30 Kilometer langen Stromkreis mit einer gesamten Netzlänge von rund 45 Kilometern besser aussteuern und dadurch den stabilen Betrieb von vielen weiteren hundert Solaranlagen auf Hausdächern sicherstellen. 

Westnetz bringt die neuartige Technik in Form von Mittelspannungsreglern nun zum vierten Mal und ausschließlich im Eifelkreis Bitburg-Prüm in diesem dünner besiedelten Raum zum Einsatz. Weitere Standorte von Mittelspannungsreglern sind die Orte Nattenheim, Waxweiler und Neuerburg. Auf dem Markt gab es einen solchen Regler als kommerzielles Produkt zuvor noch nicht. Die Entwicklung zur serienreifen Produktion hatte Westnetz zuvor im Smart-Grid-Projekt „Smart Country – Netze für die Stromversorgung der Zukunft“ seit 2011 vorangetrieben. Dort wurde der erste Prototyp eines Mittelspannungslängsreglers eingesetzt, der nun in Großlangenfeld durch das verbesserte Nachfolgemodell ersetzt wurde.